Der Auszahlungskurs ist der Teil der Kreditsumme, die ausgezahlt wird. Er wird in Prozent ausgedrückt.
Bei den meisten Darlehen beträgt der Kurs 100 Prozent.
Beim Hauskredit ist dies jedoch anders: Da sich die Bauphase nicht selten über Jahre hinzieht, wird das Geld erst nach und nach ausgeschüttet. Der Auszahlungskurs liegt entsprechend tiefer.
Der Unterschied zwischen Auszahlungskurs und Disagio
Der Disagio ist die Vereinbarung darüber, dass weniger als die volle Kreditsumme sofort ausgezahlt wird.
Gewöhnlich wird der Begriff des Disagio synonym mit einem Zinssatz verwendet.
- Alle Gelder der Baufinanzierung, die über den Auszahlungskurs auch tatsächlich ausgeschüttet werden, fallen unter die Zinspflicht. Man muss also Bauzinsen bezahlen.
Allerdings kann die Bank mit den Mitteln, die noch als Disagio zurückgehalten werden, nichts tun. Darum werden die entsprechenden Gelder ebenfalls verzinst, der Zinssatz ist allerdings meistens niedriger.
Welcher Auszahlungskurs ist für einen Hauskredit ratsam?
Die Antwort auf diese Frage lässt sich kaum verallgemeinern, weil viele Faktoren eine Rolle spielen, wie zum Beispiel:
- Muss das Grundstück noch erworben werden?
- Besteht eine Vorbebauung, die abgerissen werden muss?
- Wie viel Eigenkapital kann man beisteuern?
Zumeist liegt der Auszahlungskurs für einen Kredit beim Hausbau zwischen 90 und 97 Prozent. Er muss aber für jede Finanzierung individuell durchgerechnet werden.
Quellen
Sieper, Hartmut: Immobilien »
Rathmann, Herwig: Preismessung bei Privatkrediten von Banken und Sparkassen: Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Preisangabenverordnung »