In Zeiten sinkender Vorräte an fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder auch Gas gewinnen Heizanlagen an Bedeutung, die mit erneuerbaren Brennstoffen betrieben werden.
Eine dieser Anlagen ist eine Pelletheizung. Sie wird mithilfe von Pellets, also gepressten Holzspänen oder verdichtetem Sägemehl, betrieben.
Eine Pelletheizung erreicht ähnliche Wirkungsgrade, wie Gas- oder Ölheizungen, schont aber darüber hinaus die Umwelt.
Funktionsweise der Pelletheizung
Eigentlich ist die Funktionsweise mit der anderer Heizungsarten identisch. Die Pellets werden automatisch und nach Bedarf über spezielle Zuleitungen in den Brennkessel gelenkt, wo sie sich entzünden und Wärme produzieren.
Diese Wärme wird dann an den Wärmeträger (meist Wasser) weitergegeben und mithilfe von Pumpen in den geschlossenen Heizkreislauf abgegeben. Der Wärmeträger erwärmt die Heizkörper in den Räumen und sorgt für das Erreichen der gewünschten und gewählten Temperatur.
Sind die Pellets verbrannt, fallen ihre Überreste in einen Auffangbehälter, wo sie verdichtet werden. Dadurch muss der Behälter nur selten geleert werden. Für die automatische Versorgung der Heizanlage mit Brennstoff muss das Zufuhrsystem funktionieren. Um Störungen zu reduzieren, hat die Pelletheizung meist verschiedene Zuläufe für die Pellets.
- Bei der Lagerung der Pellets ist darauf zu achten, dass sie nicht feucht werden. Dadurch wäre die Entzündung deutlich erschwert oder sogar unmöglich. Aus diesem Grund darf der Brennstoff ausschließlich in trockenen Räumen oder aber in abgeschlossenen Tanksystemen untergebracht sein.
Pelletheizung - welche Arten gibt es?
Experten unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Arten der Pelletheizung. Sie können als Einzelheizung betrieben werden und geben dann die erzeugte Wärme direkt in einen Raum ab oder fungieren als Zentralheizung, wobei sie dann als Zentraleinheit für eine größere Heizungsanlage dienen und die Wärme über einen Heizkreislauf an viele verschiedene Heizkörper weiterleiten.
Betrachtet man lediglich die Komponenten, ist eine Pelletheizung fast identisch mit einer Öl- oder Gasheizung. Zu den Bestandteilen einer Pelletheizung gehören:
- Heizkessel
- Feuerungsanlage (auch Festbettreaktor)
- Zündvorrichtung (mittels Glutbett oder Heißluftgebläse)
- Wärmetauscher und Umwälzpumpe (zur Weiterleitung des Wärmeträgers in den Heizkreislauf)
- Beschickungsvorrichtung (durch Fallschacht, Quereinschub, Unterschub, Walzenrost oder Sturzbrandtechnik)
- Wärmeübertäger (zur Weiterleitung der Abgase in den Schornstein)
- Asche-Auffangbehälter (mit Komprimierungsfunktion)
- Speichersystem (zum Erhalt der Wärme bis zur Anforderung)
- Rückbrandsicherung (zum Schutz des Pelletlagers vor einer Entzündung)
- Man kann auch bereits bestehende Öl- oder Gasheizungsanlagen mit einem zusätzlichen Pelletbrenner kombinieren. Mit dieser Methode umgehen viele Eigentümer den kostenintensiven Austausch der gesamten Heizanlage. Die mit einer solchen Erweiterung zu erreichende Heizleistung ist allerdings nicht so gut, wie bei einem kompletten Austausch der Heizungsanlage.
Kosten für eine Pelletheizung
Die Anschaffung einer Pelletheizung ist mit Preisen zwischen 10.000 und 15.000 Euro (inklusive aller Komponenten und der fachgerechten Installation) zunächst einmal deutlich teurer als der Kauf einer Öl- oder Gasheizungsanlage.
Allerdings kann eine solche Heizung mit niedrigen Brennstoffkosten punkten. Insgesamt sind die laufenden Kosten für eine Pelletheizung auf Dauer deutlich niedriger, als die Kosten für eine Heizung, die mit fossilen Brennstoffen betrieben wird.
Pelletheizung - staatliche Förderung ist möglich
Der Staat möchte Eigentümer von Wohneigentum ermuntern, auf fossile Brennstoffe zu verzichten und auf erneuerbare Energien zu setzen. Aus diesem Grund wird der Einbau einer Pelletheizung vom Staat mit Zuschüssen unterstützt.
Abhängig von der Art der Heizung kann man zwischen 1.400 und 2.900 Euro als Förderung bekommen. Weiteres Geld erhält man, wenn man zusätzlich noch Solaranlagen, eine bessere Wärmedämmung und einen Partikelfilter zur Reduzierung von Feinstaub oder einen Wärmeabgastauscher zur Erhöhung im Bereich des Wirkungsgrades verwendet.
Vorteile und Nachteile der Pelletheizung
Auch bei einer so modernen Form der Heiztechnik wie der Pelletheizung gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile, die bei der Planung einer Heizanlage nicht unbedacht bleiben sollten. Als Vorteile können gelten:
- modernste Heiztechnik
- sehr hohe Sicherheit
- umweltfreundliche Verwendung
- günstige Betriebskosten
- mögliche Kombination mit einer Solaranlage
Neben diesen Vorteilen sollte man vor der Anschaffung einer Pelletheizung auch die mit einer solchen Anlage einhergehenden Nachteile bedenken:
- die Höhe der Anschaffungskosten
- aufwändigere Wartung
- die Notwendigkeit baulicher Veränderungen (z. B. für das Pellet-Lager)
- eventuelle Engpässe bei der Versorgung mit Brennstoff
Viele Bauherren greifen auf die Pellteheizung zurück und planen von Beginn an ausreichend viel Platz mit ein. Obwohl die Kosten der Anschaffung hoch sind, können sie über die Jahre durch die niedrigen Brennstoffkosten ausgeglichen werden.
Quellen
Berger, Andreas: Anheizen, Einheizen, Aufheizen: Heiztechnik einfach erklärt »
Haas, Karl-Gerhard / Reinbold, Hans-Jürgen: Reparaturen zu Hause: Das Buch für den Werkzeugkasten »