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Die Finanzierung eines Bau- oder Kaufvorhabens abzusichern, kann einerseits durch Leistungen des Kreditnehmers geschehen, andererseits kann auch eine Bank oder Versicherung mithilfe eines Avals für die Absicherung sorgen.

Unter einem Aval, auch als Bankaval oder Avalkredit bezeichnet, versteht man eine Leistung, die von einer Bank bzw. einem Kreditinstitut im Auftrag eines Kunden übernommen wird. Zu diesen Leistungen gehören:

Die rechtliche Grundlage für ein Aval ist § 1 Nr. 8 Kreditwesengesetz (KWG). Ein Bankaval gilt in Deutschland als Bankgeschäft, weshalb es grundsätzlich nur Kreditinstituten oder Versicherungen erlaubt ist, für einen Kunden ein solches Aval zu übernehmen.

Wie funktioniert ein Aval?

Im Grunde ist der Ablauf der gleiche, wie bei einem normalen Kreditvertrag. Im Vertrag wird allerdings die Übernahme einer Bank einer so genannten Eventualhaftung zum inhaltlichen Mittelpunkt. Ein solcher Vertrag wird deshalb Avalkreditvertrag genannt. Er wird nach § 127 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) in Schriftform aufgesetzt.

Die Besonderheiten eines Aval

Zu den Besonderheiten eines Aval gehört das spezielle Rechtsverhältnis zwischen der Bank und dem Gläubiger, demgegenüber die Bank bürgt. Hier gilt nämlich das Bürgschaftsrecht. Das rechtliche Verhältnis zwischen dem Kunden und der Bank wird in einem kostenpflichtigen Geschäftsbesorgungsvertrag festgehalten.

Der Geschäftsbesorgungsvertrag besagt, dass die Bank gegen Zahlung einer so genannten Aval-Provision bereit ist, für ihren Kunden gegenüber dessen Gläubiger eine Bürgschaft zu übernehmen. Die Provision fällt in der Regel einmalig an. Lediglich bei länger dauernden Verträgen kann die Bank sie einmal pro Jahr einfordern.

  • Es besteht also ein Dreiecksverhältnis zwischen der Bank, dem Bankkunden und dem Gläubiger. Normalerweise gibt es bei einer Baufinanzierung nur zwei Vertragspartner.

Welche Aval-Formen gibt es?

Eine solche Bürgschaft, Garantie oder Gewährleistung durch die Bank kann kann unterschiedlichen Zwecken dienen, die sich auch auf eine Baufinanzierung bezieht.

So gibt es die folgenden Formen eines Bankavals:

Aval FormAval Zweck
AnzahlungsavalSicherung eines Anzahlungsbetrages
BietungsavalAbsicherung von Vertrags- oder Konventionalstrafen bei Ausschreibungen
LeistungsavalSicherheit bis zur Leistungserbringung bzw. Warenankunft
GewährleistungsavalSicherung eines Gewährleistungsanspruches des Investors oder Bauherrn
MietavalAbsicherung eines Mietvertrages nicht durch Hinterlegung einer Kaution, sondern durch eine Bankbürgschaft
Prozessavalz. B. bei Zwangsvollstreckung einer Immobilie
WechselavalVerbesserung der Bonität von Wechseln
ZollbürgschaftBürgschaft durch adäquaten Steuerbürgen

Welche Vorteile hat ein Aval?

Der wichtigste Vorteil eines Aval besteht darin, dass der Kreditnehmer aufgrund von Hinterlegungsverzicht oder Stundung von Raten keine liquiden Mittel aufwenden muss. Außerdem fällt lediglich die Avalprovision an, die nicht selten geringer ist, als marktübliche Zinsen für ein klassisches Baudarlehen.

Wer als Kunde ein Bankaval erhält, benötigt in der Regel keine Sicherheiten. Allerdings gewähren die meisten Banken ein solches Aval ausschließlich Kunden mit sehr hoher Bonität. Auf diese Weise wird das Risiko eines Ausfalls minimiert.


Quellen

Ehrlich, Dietmar / Zahn, Johannes C. D. / Haas, Gregor: Zahlung und Zahlungssicherung im Außenhandel »
Arentzen, Ute / Winter, Eggert: Gabler Wirtschafts-Lexikon »
Hellerforth, Michaela: Immobilieninvestition und -finanzierung kompakt »
Noosten, Dirk: Die private Bau- und Immobilienfinanzierung: Eine Einführung für Planer und Auftragnehmer von Bauleistungen »