Die Anschlussfinanzierung beim Hauskredit folgt auf die Phase der Sollzinsbindung und beschreibt die Fortsetzung der bisherigen Baufinanzierung.
Wenn nach Ablauf der Zinsbidungsfrist noch ein Restdarlehensbetrag getilgt werden muss, ist die Anschlussfinanzierung unumgänglich.
Mit der richtigen Planung kann man vor allem bei den Zinsen für die Anschlussfinanzierung viel einsparen. Aus diesem Grund sollte der Kreditnehmer bei einer Anschlussfinanzierung immer Konditionsvergleiche anstellen.
Inhaltsverzeichnis:
Anschlussfinanzierung - Vergleich lohnt sich
Bei der Anschlussfinanzierung, die nach etwa fünf bis 15 Jahren fällig wird, wird oftmals aus Bequemlichkeit das Prolongationsangebot der bisher finanzierenden Bank angenommen. Dabei kann man mit anderen Angeboten einige tausend Euro sparen. Ein Finanzierungsvergleich lohnt sich.
Darauf sollte man bei der Anschlussfinanzierung achten:
- man sollte sich rechtzeitig über die Entwicklung der Zinsen informieren
- Vergleichsangebote von anderen Banken einholen
- Verhandlungen mit der bisherigen Bank nicht scheuen.
Anschlussfinanzierung mit Forward Darlehen
Zur Finanzierung im Anschluss an die Sollzinsbindung kann man auch mit einem Forward-Darlehen planen. Hierfür wird während einer Niedrigzinsphase der Zinssatz für den Anschlussvertrag nach der Sollzinsbindungsphase festgesetzt.
Damit kann sich der Hausbauer bereits bis zu fünf Jahre im Voraus günstige Konditionen sichern. Das Darlehen wird erst zu einem vereinbarten Zeitpunkt ausgezahlt und es fallen keine Bereitstellungsgebühren an.
- Ein Kreditinstitut muss laut BGH-Urteil erst vier Wochen vor Ablauf der Sollzinsbindung ein Verlängerungsangebot vorlegen. Es lohnt sich folglich, sich bereits deutlich früher über die Anschlussfinanzierung Gedanken zu machen, sich über die Zinsentwicklung zu informieren und Angebote anderer Banken einzuholen.
Die Umschuldung bei der Anschlussfinanzierung kann Geld sparen
Spätestens drei Monate vor dem Ablauf der Zinsbindung sollte der Kreditnehmer aktiv werden und ein Verlängerungsangebot seiner Bank sowie von konkurrierenden Banken einholen.
Man sollte auch nicht die Kosten scheuen, die durch eine Umschuldung zustande kommen, da diese zumeist durch einen Zinsvorteil wieder wett gemacht werden.
Vorteile der Umschuldung | Nachteile der Umschuldung |
---|---|
neue Darlehensverhandlungen als Chance besserer Konditionen | neue Darlehensverhandlungen als Aufwand |
Ersparnis durch Zinsvorteile (vierstellig) | Umschuldungskosten (gering) |
Optimierungspotenzial | frühzeitiges Vergleichen der Finanzierungsangebote |
Bei einer Umschuldung entstehen beispielsweise bei einem Umschuldungsbetrag von 100.000 Euro Freigabe-, Notar- und Gerichtsgebühren zwischen 400 und 500 Euro. Sichert man sich durch den Bankenwechsel jedoch einen Zinsvorteil von nur 0,5 %, so spart man bei einer Laufzeit von 10 Jahren in etwa 5.000 Euro.
Zudem ist die Abtretung der Restschuld an eine andere Bank zur Anschlussfinanzierung nicht besonders kompliziert und aufwendig.
- Eine Umschuldung wird oft auch Umfinanzierung genannt. Man versteht darunter ganz allgemein die Ablösung eines bestehenden Kredits durch ein neues Darlehen zu geänderten Konditionen. Umschuldungen finden vor allem in Zeiten sinkender Zinsen statt. Das Ende einer Zinsbindungsphase ist der unproblematischste Fall für eine Umschuldung.
Quellen
Brückner, Michael / Lücke, Franz: Immobilienfinanzierung ohne Fallen. günstige Wege zu den eigenen vier Wänden. »
Hartmann, Michael J.: Durchblick bei Immobilienfinanzierung. E-Book-Serie FinanzwissenKompakt. »
Keller, Helmut: Praxishandbuch Baufinanzierung für Wohneigentümer: Planung - Kosten - Realisierung. »