Die Restschuld ist der Betrag, der von einem Kredit nach Ablauf der Zinsbindungsphase übrig ist. Um diese Schuld zu tilgen, gibt es die Möglichkeit der Anschlussfinanzierung. Die Anschlussfinanzierung kann über eine Verlängerung des bestehenden Betrags - durch Prolongation - oder auch durch einen Wechsel zu einem ganz neuen Angebot geleistet werden. Bei der Prolongation handelt es sich um die Verlängerung der Laufzeit des bestehenden Kredits. Nach Ende der Zinsbindungsphase wird das Darlehen an die nun geltenden Konditionen angepasst.

Restschuld bei der Baufinanzierung

In Deutschland ist noch immer die sogenannte Abschnittsfinanzierung üblich. Das bedeutet, wer eine Baufinanzierung aufnimmt, der tut dies für gewöhnlich mit einer Zinsbindung über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Erst mit der ersten oder zweiten Anschlussfinanzierung bestimmt der Kreditnehmer das Ende der Darlehenslaufzeit.

Die Zinsbindung drückt aus, wie lange die Kreditzinsen bei einer Baufinanzierung gelten. Die Zinsbindung wird auch als Zinsfestschreibung bezeichnet. Für gewöhnlich werden Hauskredite mit Zinsbindungen von 1 bis 30 Jahre vergeben.

Nachdem die Zinsbindungsphase abgelaufen ist, ist häufig eine restliche Schuld vorhanden. Für diese Restschuld wird eine Anschlussfinanzierung fällig.

  • Bei einem Hauskredit über 200.000 Euro zu einem Zinssatz von 2,5 Prozent und mit einer Zinsbindung von zehn Jahren sowie einer Anfangstilgung von 3 Prozent bleibt nach der Zinsbindungphase noch eine Restschuld von 131.913 Euro zu tilgen.

Die Restschuld ist ein wichtiges Kriterium zum Vergleich verschiedener Kreditangebote. Die Bank mit der geringsten Restschuld am Ende der ersten Zinsbindungsphase garantiert für gewöhnlich die günstigste Finanzierung.

Restschuld Rechner

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Tilgung der Restschuld

Für die Anschlussfinanzierung zur Tilgung der Restschuld muss meist ein erneuter Kredit mit neuer Zinsbindung aufgenommen werden. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die bequemste ist die sogenannte Prolongation.

Bei der Prolongation handelt es sich um die Verlängerung der Laufzeit des bestehenden Kredits. Nach Ende der Zinsbindungsphase wird das Darlehen an die nun geltenden Konditionen angepasst. Auch für die Prolongation muss der Effektivzins angegeben werden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Wechsel zu einer anderen Bank. Dies kann zwar einen formellen und finanziellen Aufwand bedeuteten, doch evtl. lassen sich durch bessere Zinsbedingungen langfristig viele tausend Euro sparen.

Zudem kann man sich durch das Vorlegen von Vergleichsangeboten bei der Hausbank bessere Verhandlungsbedingungen für eine Prolongation sichern.

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Hohe Restschulden vermeiden

Bei hohen Restschulden kommen hohe Tilgungsraten für die zeitnahe vollständige Tilgung des Kredites auf den Kreditnehmer zu. Um den Zins- und Belastungssprung bei der Anschlussfinanzierung bestmöglich abzufangen, sollte man den Tilgungssatz für die Erstfinanzierung hoch wählen - natürlich nur, sofern man eine höhere Anfangsbelastung tragen kann.

  • Bereits die Erhöhung des Tilgungssatzes um einen halben Prozentpunkt kann zu einer deutlichen Reduzierung der Restschuld und der Folgebelastung führen.

Es lohnt sich also in jedem Fall, langfristig zu denken und zu planen und von Beginn an ein Augenmerk auf Möglichkeiten zur Anschlussfinanzierung zu richten und sich gut zu übelegen, wo man nach der Zinsbindungsphase stehen wird:

  • Rechnet man zum Beispiel fest mit einem höheren Einkommen nach der Zinsbindungsphase, kann eine geringere Anfangsbelastung und eine relativ hohe Restschuld sinnvoll erscheinen.
  • Wer aber zum Beispiel erst in späteren Jahren einen Baukredit aufnimmt und weiß, dass er diesen noch in der Rente abbezahlen wird, sollte dafür sorgen, dass die Restschuld möglichst gering ausfällt.

Quellen

Reichweite der Restschuldbefreiung »