Unter einem Annuitätenkredit versteht man eine besondere Form von Darlehen, für welches zwischen der kreditgebenden Bank und dem Kreditnehmer eine festgeschriebene, monatlich zu leistende Rückzahlungssumme (Rate) vereinbart wird.
Diese besteht immer aus einem Zinsanteil und einem Tilgungsanteil. Weil sich die Restschuld durch die monatliche Tilgung stetig verringert, erhöht sich der Tilgungsanteil im Laufe der Zeit. Da hingegen die Zinsen auf Basis der Restschuld ermittelt werden, sinkt der Zinsanteil entsprechend.
Inhaltsverzeichnis:
Formel für den Annuitätenkredit
Damit der Kreditnehmer überprüfen kann, ob die von ihm kalkulierte Rate korrekt ist und er sich die angedachten Kreditsumme überhaupt leisten kann, sollte er mithilfe der Formel für den Annuitätenkredit die genauen Zahlen bezüglich Tilgung und Zinsrückzahlung ermitteln.
Grundsätzlich gilt, dass sich die Annuität wie folgt zusammensetzt:
Annuität = Zinsanteil + Tilgungsanteil
Neben dieser Grundformel gibt es noch weitere Formeln, mit denen sich beispielsweise die Annuität pro Jahr berechnen lässt. Dazu muss man lediglich folgendermaßen rechnen:
Annuität (jährlich) = Darlehenssumme x Zinssatz + Tilgungssatz : 100
Möchte man nicht nur die Annuität pro Jahr errechnen, sondern auch die monatlich anfallende Ratenhöhe, dann wendet man in einem zweiten Schritt folgende Formel an:
Annuität (monatlich) = Annuität (jährlich) : 12
Beispielrechnung für einen Annuitätenkredit
An einem einfachen Rechenbeispiel lässt sich die Anwendung eben genannter Formeln verdeutlichen. Zudem erhält man eine erste Information, mit welchen Kosten bei der Beantragung eines Annuitätenkredits gerechnet werden muss.
- Nimmt man an, ein Bauherr benötigt 200.000 Euro zum Bau eines Eigenheims. Er rechnet mit einem Zinssatz von 3,5 % und einem Tilgungssatz von 2 %.
Dann ergeben sich folgende Rechnungen für die Annuität pro Jahr und pro Monat:
200.000 € x (3,5 % x 2 %) : 100 = 14.000 € Annuität pro Jahr
14.000 € :12 = 1.167 € Annuität pro Monat
Annuitätenkredit - Vergleich lohnt sich
Wer eine Baufinanzierung oder einen Immobilienkauf über einen Annuitätenkredit finanzieren möchte, ist gut beraten, sich Angebote von verschiedenen Kreditgebern zu besorgen. Die Banken legen jeweils eigene Zinssätze fest, die sich voneinander unterscheiden. Zwar orientieren sich alle Kreditinstitute an den jeweils aktuellen Zinssätzen der Zentralbanken, dennoch gibt es oft große Unterschiede.
- Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen kann es lohnenswert sein, einen Annuitätenkredit zu beantragen. Dann sollte man allerdings darauf achten, dass eine möglichst lange Zinsbindungsphase vereinbart wird. Diese sichert dem Kreditnehmer den dann zugrundeliegenden Zinssatz über einen langen Zeitraum hinweg. Für die dann relativ niedrige Restschuld fallen bei einer Anschlussfinanzierung so weniger Zinsen an.
Tilgungsplan für einen Annuitätenkredit
Sehr hilfreich für die Detailplanung beim Annuitätenkredit ist ein sogenannter Tilgungsplan. Einen solchen kann man sich von einem Tilgungsrechner erstellen lassen. Dazu benötigt man die Höhe der Kreditsumme, die Anzahl der Raten (meist monatlich), die Dauer der Zinsbindungsphase sowie die Höhe des Zinssatzes und der anfänglichen Tilgung (in %).
Aus diesen Angaben errechnet der Tilgungsrechner folgende Ergebnisse:
- Höhe der Rate (monatlich, vierteljährlich, jährlich)
- Tilgungssatz (zu Beginn der Laufzeit)
- Betrag, der bis zum Ende der Sollzinsbindung bezahlt wurde
- Höhe der Restschuld (nach Ablauf der Zinsbindungsphase)
- Höhe der getilgten Zinsen
- Höhe der Rate (für eine Anschlussfinanzierung mit 2 % mehr Zinsen)
- Zeitpunkt der vollständigen Tilgung (bei unverändertem Zinssatz)
- Dauer der gesamten Finanzierung (bei nicht verändertem Zinsniveau)
Ein solcher Tilgungsplan lässt sich auch in detaillierter Form erstellen. Dieser bietet dann eine genaue Übersicht über sämtliche Veränderungen, die sich durch die regelmäßigen Raten bezüglich des Tilgungssatzes und Zinsanteils im Laufe der Gesamtdauer ergeben.
Quellen
Sammet, Steffi / Schwartz, Stefan: Immobilienkauf für Dummies »
Leitert, Petra: Kaufmännisches Rechnen für Dummies »