Der Eigenkapitalanteil sorgt für bessere Bedingungen im Kreditvertrag und wird vom Bauherren selbst zur Verfügung gestellt. Je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto weniger Geld benötigt man von der Bank.
Durch das Eigenkapital erhält man niedrigere Zinssätze und Raten sowie kürzere Vertragslaufzeiten. Auch die Eigenleistung ist Teil des Eigenkapitals und wird von den Banken berücksichtigt.
Selbst eingebrachtes Geld wird meist zur Deckung der Kaufnebenkosten verwendet.
Inhaltsverzeichnis:
Die Definition vom Eigenkapitalanteil
Unter dem Eigenkapitalanteil versteht man den Teil vom Immobilienkaufpreis einer Baufinanzierung , den der Bauherr bzw. Käufer aus eigenen Mitteln beisteuert. Dieser Teil ist also nicht Teil von einem Baukredit oder Darlehen. Zum Eigenkapitalanteil gehören beispielsweise folgende Werte:
- Vermögen (Sparbücher, Tagesgeld)
- Erträge aus Aktien/Fonds
- bereits vorhandener Immobilienbesitz
- Bausparverträge, die zur Auszahlung anstehen (z. B. Wohn-Riester)
- Eigenleistungen (selbst getätigte Arbeiten während des Baus)
- auszahlungsfähige Lebensversicherungen
Selbstverständlich ist auch eine Finanzierung ohne Eigenkapital möglich. In diesem Fall spricht man von einer Vollfinanzierung, bei der die Bank auch die Kaufnebenkosten übernimmt, die eigentlich durch das Eigenkapital beglichen werden. Bei einer Vollfinanzierung bieten die banken aufgrund des höheren Risikos ungleich schlechtere Konditionen an.
- Man sollte auf keinen Fall vergessen, bei den Kreditverhandlungen die Eigenleistung als Teil des Eigenkapitalanteils zu benennen und auch zu beziffern. Wer ausgebildeter Handwerker oder handwerklich geschickt ist, kann so den Eigenkapitalanteil noch einmal deutlich erhöhen und Geld sparen.
Die Vorteile vom Eigenkapitalanteil
Wer eine Immobilie erwerben oder bauen möchte, der kann dies normalerweise nicht ausschließlich aus eigenen Mitteln finanzieren und benötigt einen Baukredit oder ein Darlehen, um die Kosten zu decken. Wer über Eigenkapital verfügt, der kommt in den Genuss von verschiedenen Vorteilen beim Abschluss eines Kreditvertrages:
- Je höher der Anteil an Eigenkapital, desto geringer die benötigte Kreditsumme.
- Die Laufzeit verringert sich.
- Der Zinssatz ist niedriger, als ohne Eigenkapitalanteil.
- Durch das Eigenkapital sinkt die monatliche Belastung, da die Raten geringer sind.
Die Banken erwarten bei einem geplanten Kauf oder Bau einer Immobilie zwischen 15 und 30 Prozent Eigenkapital vom Bauherren. Je höher dieser Teil ist, umso weniger Geld muss die Bank in Form eines Kredits oder Darlehens finanzieren. Das senkt für die Bank das eigene Risiko.
Wofür verwendet man den Eigenkapitalanteil?
Wer über Eigenkapital für den Erwerb oder Bau eines Eigenheimes verfügt, der kann dieses Geld beispielsweise zur Begleichung der Kaufnebenkosten nutzen.
- Diese Kaufnebenkosten setzen sich aus Maklerprovision, Notarkosten, Kosten für die Grundbucheintragung, Grunderwerbssteuer sowie Kosten für Renovierung oder Modernisierung. Auch nach Abschluss gibt es weitere Nebenkosten wie Strom, Wasser, Heizung, Müllentsorgung und ähnliches mehr.
Quellen
Hollecker, Erwin: Bauen plus Wohnen: Ihr Ratgeber für Fragen rund ums Haus »
Müller, Florian: Vorteilhafte Erwerbsstrategien für die eigengenutzte Wohnimmobilie als Altersvorsorge »
Westermann, Reto / Meyer, Üse: Der Weg zum Eigenheim. Finanzierung, Kauf, Bau und Unterhalt »
Brückner, Michael / Lücke, Franz: Immobilienkauf »
Stein, Anette / Schulze, Eike: Immobilien- und Baufinanzierung »