Wer heute einen Bausparvertrag abschließt und das dazugehörige Bauspardarlehen nutzt, der muss normalerweise einen Eintag ins Grundbuch vornehmen lassen, mit dem er die Grundpfandrechte an den Darlehensgeber, in diesem Fall die Bausparkasse, für die Dauer der Tilgung abtritt. Diese Eintragen ist eigentlich mit Kosten verbunden, die der Bausparer aber umgehen kann, wenn er ein sogenanntes Negativdarlehen beantragt.
Inhaltsverzeichnis:
Wie funktioniert das Negativdarlehen?
Bauspardarlehen verursachen Zusatzkosten durch den Grundbucheintrag. Man hat allerdings die Möglichkeit, diesen Eintrag für ein solches Darlehen zu umgehen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:
- die Darlehenssumme darf nicht höher ist als 30.000 Euro sein
- das Darlehen muss zu 80 Prozent des Beleihungswertes abgesichert werden können
- der Bausparer muss eine sogenannte Negativerklärung abgeben
- der Schuldner darf den Besitz nicht veräußern oder anderweitig belasten
- der Besitz darf nicht als vorrangige Sicherheit an andere Gläubiger gehen
Beim Negativdarlehen wird der Differenzbetrag zwischen den Zinsen und der Rückzahlung zum Gesamtbetrag hinzuaddiert. Den sich daraus ergebenden Betrag schuldet dann der Darlehensnehmer dem Darlehensgeber.
- Diese Vorgehensweise sollte bereits gewählt werden, bevor die Zahlungen verkürzt werden, um einen möglichen Zahlungsverzug zu verhindern. Meist verwendet man die Methode in einleitenden Phasen, also wenn die Kreditzahlungen die Zinsen noch nicht übersteigen. Die Maßnahmen beziehen sich also immer auf die Phase der Tilgung eines offenen Darlehens bzw. einer Hypothek mithilfe von regelmäßigen Zahlungen. Üblicherweise werden ja mit einem Teil dieser Zahlungen Zinsen getilgt, mit dem anderen Teil die eigentliche Darlehenssumme. Negativdarlehen werden meist im Rahmen von Hypothekendarlehen genutzt.
Wann ist ein Negativdarlehen sinnvoll?
Ein solches Darlehen lässt sich beispielsweise sinnvoll einsetzen, wenn der zu tilgende Darlehenssaldo steigt, weil die Darlehenszahlung über einen bestimmten Zeitraum hinweg geringer ist als die in diesem Zeitraum gezahlten Zinsen.
Das bedeutet, dass die ausstehenden Zinsen nicht durch die monatlichen Raten des Darlehensnehmers gedeckt sind, was dann zu einem anwachsenden Saldo führt.
Wer sich mit dieser komplexen Materie nicht ausreichend auskennt und sich bezüglich des Nutzens von Negativdarlehen informieren möchte, der kann sich entweder von einem Berater bei der Bausparkasse beraten lassen oder auch im Internet Informationen sammeln. Es gibt zahlreiche Webportale, die sich auf das Thema Bauspardarlehen bzw. Negativdarlehen spezialisiert haben.
Quellen
Götz, Ulrike: Sachkunde Immobiliardarlehensvermittlung »